Hell yeah! Frisch aus Georgia, direkt auf Eure Ohren!
Auf dieses Album habe ich lange gewartet und gebangt – soweit vorab, ich wurde nicht enttäuscht! Wenn ich zurückblicke, habe ich von dieser Band das erste Mal durch Zufall im RSM gelesen und mir die damals aktuelle “The Whippoorwill” CD gekauft, um nachzuvollziehen, was schwarz auf weiß angepriesen war. Ich weiß nicht mehr wie lange dieses Album in meinen Charts auf #1 war, definitiv mehrere Monate. Im Anschluss wurde ich von den Folgealben (abgesehen von den Live-Alben) etwas enttäuscht … Bis Heute – Blackberry Smoke ist nicht mehr nur eine ‘one horse town’!
‘Dig a hole’ ist Southern Rock at its best! Etwas Wah-Wah, bluesige Rhythmen und Hammond scheint ein Erfolgsrezept zu sein. Mit mehr Country-Einflüssen kommt ‘Hammer and the Nail‘ nicht weniger fetzig daher. Hier merkt man starke Parallelen zu den Black Crowes. Nicht falsch verstehen, ich meine das im positiven Sinne.
‘Like it was yesterday’, für mich eine Hommage an die alten Tage. Dieser Song fühlt sich an wie ‘Summer of 69’ aber frisch, interessant und mit richtig geilem Gitarrenspiel. Der Text ist richtig ansteckend und lässt die Seele baumeln. Ein kleiner Auszug:
“I wanna feel like we’ve got it made
before tomorrow comes and takes it away
lord, help me remember
it like it was yesterday”
Der darauffolgende Song ‘Be so lucky’ hat einen sehr geilen Rhythmus mit Flanger im Gepäck. Klingt etwas nach Hammond, aber doch wieder nicht. Super interesante Basis. ‘Azalea’ skippe ich für den Moment… ‘Don’t mind if I do’ startet mit einem bluesigen Riff und könnte ebenso von den Black Crowes stammen, bis wir zum Refrain kommen, hier übernimmt Blackberry Smoke wieder in gewohnter Weise. Schönes Lied und klasse Groove. ‘Whatcha know good’ liegt auf der ruhigen Seite des Albums, ist dennoch nicht zu verachten. Bluesiger Country mit bodenständigem Countryside-Text, aber sehr versierten Licks. Weiterhin gemütlich geht es mit ‘Other side of the light’ weiter, bleibt also sitzen, schließt die Augen und genießt die Reise durch „Allman Brothers Band“ vergleichbare Töne. Richtig guter Song, der ein wohliges und relaxtes Gefühl erzeugt.
Mit Gospel starten wir in ‘Little bit crazy’ und sind nach 30 Sekunden wieder beim Southern Rock angekommen. Das schwarz-weiß Video aus dem Studio hierzu ist sehr zu empfehlen. Hier kann man auch eine Gibson Firebird non-reverse I (das ist eine Gitarre) mit P90 Pickups begutachten und hören – sollte das jemanden interessieren. Ob ‘Barefoot Angel‘ eine Hommage an Chris Robinson oder ein Liebeslied ist, ist der Fantasie eines jeden überlassen. Spaß, ich denke nicht, dass Chris und Charlie nebeneinander aufwachen – aber wer weiß schon, was nach einer ausgelassenen Tournacht im Backstage abläuft. Klasse Song mit gekonnten Rundungen.
Mein Resumee: 9/10 Punkten.
Blackberry Smoke zeigt wieder was Georgia zu bieten hat und dass etwas angezerrte Gitarren, durchdachte Kompositionen mit knallharter Rhythmik sowie Tonartenwächseln ein geiles Album generieren. Man findet immer etwas auszusetzen, für mich leider ‘Azalea’ (obwohl ich wirklich nicht erklären kann, warum ich es nicht leiden kann). Ich kann jetzt schon kaum das nächste Album abwarten!
Quelle Bild: https://spindizzyrecords.com/cdn/shop/files/Blackberry_Smoke_-Be_Right_Here-_2024_586875f1-0138-49fb-b822-ba615c2f422d.jpg?v=1706182449