Slash featuring Myles Kennedy & The Conspirators – The River is Rising | The Rest of The World Tour ‘24

2024/03/28 – Dubin, Ireland, 28.03.24 | Special guests Mammoth WVH

Nach einem langen Arbeitstag im Büro ging es 200m die Straße runter in die 3Arena Dublin. Ich war erstmal überrascht, wie klein (im Verhältnis zu einer 1,5-Millionenstadt) die größte Konzertarena der Stadt ist. Selbst die letzte Reihe der Stehplätze ist ideal, um nahe am Geschehen zu sein. Auch die Bierpreise waren mit 7€/pint mehr als fair (zum Vergleich: Temple Bar verlangt 10€). 

Aber nun zum Konzert. Den Teppich für den Hauptact haben Mammoth WVH („WVH“ steht für Wolfgang Van Halen – Eddie Van Halens Sohn) ausgerollt. Wahnsinnig solide Spielweise und gute, bodenständige Show. Einzig der wuchtige Sound von drei E-Gitarren plus E-Bass war hin und wieder etwas voluminös. Wolfgang spielte etwas, aber nicht exzessiv, seines Vaters „Chord tapping“ und „dive bombing“ – ich war froh, dass er seinen eigenen Stiefel spielt und nicht den von Papi anzieht! Nach 6 Songs aus den ersten beiden Alben sowie der aktuellen Single war das Fundament gelegt und nach kurzer Umbauphase traten die Mit-50er auf die Bühne. 

Ordnungsgemäß startet die Tour, wie der Name schon ankündigt, mit ‚The River is Rising‘ des aktuellen Albums. Anschließend springen wir in 20 Songs durch die letzten 14 Jahre, vom „ersten“ selbstbetitelten Album bis hin zum aktuell vierten. Alles zu nennen würde wenig Sinn machen, ich picke hier nur meine Favoriten: „Back from Cali“, „C’est la vie“, „Avalon“ (Tour Debut), „Starlight“

Einer meiner Lieblingssongs von Slash (auf dem Original mit der Motörhead-Stimme Lemmy aufgenommen) wurde live von Bassist Todd Kerns gesungen: „Doctor Alibi“. Unter die eigenen Songs haben sich auch Cover gemischt. Lenny Kravitz „Always on the run“ und Guns’n’Roses „Don’t damn me“, die ebenfalls von Todd Kerns vokalisiert wurden. 

Einer weniger auf der Liste. Slash live zu erleben macht richtig Spaß, vor allem ihn beim Spaßhaben zu sehen. Er springt auf der Bühne rum, wechselt die Seiten und interagiert mit den anderen Musikern (man könnte fast meinen, er hätte nie etwas anderes gemacht…). Leider sind die langgezogenen Solos nicht Slashs Stärke und können sehr schnell sehr langweilig werden. Nichtsdestotrotz, Slash ist ein grandioser Rythmus, Riff und Filler Virtuose, dem nur wenige etwas vormachen können. 

Myles Kennedy, die Stimme von Alter Bridge, hat eine super Show abgeliefert und seinem Namen alle Ehre gemacht. Besonders in der Zugabe, „Rocket Man“ von Elton John, hat er gezeigt, warum er Slashs erste Wahl ist. Besonderes Augenmerk, bei diesem Song hat Slash die ‚Lab steel & slide guitar‘ gespielt während der Schlagzeuger Brent Fitz sich am Klaiver ausgetobt hat. Beendet wurde das Konzert mit dem Song „Anastasia“. 

Mein Resümee – 8,5/10 Punkten. Die Bands waren beide stark und haben eine richtig gute Show abgeliefert. Die Lokation hat genau die richtige Größe um keine Angst zu haben beim Bierholen etwas zu verpassen. Wenn man gut steht, kann man sogar von der Bar aus noch die Bühne sehen. Einig der Sound hat mir an einigen Stellen sehr wischi-waschi geklungen. Ob das an „zu vielen“ Gitarren lag oder dem Techniker sei jetzt mal dahingestellt. Ich empfehle die Show (leider in Deutschland bereits ausverkauft….).

Bildquelle: Ray’N’Fox, 2024/03/28