Ok, lasst euch erzählen vom Konzerthighlight des Jahres. Die Hassliebe meines Lebens kommt ins Wohnzimmer… sprich Metallica für ein legendäres Doppelkonzert ins Münchner Olympiastadion.
Kill ´em all hat damals mein sicherlich komplettes Leben, meine Jugend, ja meinen Charakter und meine Lebenseinstellung (zusammen mit einigen anderen Verdächtigen, aber das erzähle ich euch ein andern mal) verändert und sicherlich auch geprägt. Damals war ich ca. 10-11 Jahre und ebenso alt war dieses bahnbrechende und legendäre Album… Warum ist das so? Weil der 3er (maximal) 4er Pack der 80er die Quintessenz des Thrash/Speedmetals (meine liebste Spielart) auch im Jahre 2024 ist. An Lars Ulrich liegt dies aber sicherlich nicht!
Komplett München steht an diesem Wochenende Ende Mai Kopf. Überall gibt es Metallica Specials in Kneipen / Läden / ein Pop Up Store etc. Das Konzept ist Klasse! Immer zwei Shows an den Freitagen / Sonntagen in den üblichen Städten und Locations die sie seit Jahrzehnten abgrasen und immer zwei komplett unterschiedliche Setlists.
Wir nehmen also nach diversen Bieren vorab unsere Plätze mit Blick auf den Olympiaturm im Rund ein (die Bühne steht wie ein riesiger Donut in der Mitte). Das Catering ist logischerweise überteuert aber es gibt kaum Wartezeiten. Und dann geht der Wahnsinn eben los:
Metallica starten in Ihr Set und keine 20 Sekunden war Sie da die erste Gänsehaut des Wochenendes. Whiphlash startet nach den altbekannten Intros (AC/DC und Ennio Morricone) das Set. Was für ein Start.
Natürlich muss bei so einem Massenevent mit dem buntest gemischten Publikum dass man sich vorstellen kann ein Komplettquerschnitt über das Schaffen der San Francisco Legende her, das ist klar. For whom the Bell tolls, du wünschst dir eigentlich, dass kein Song neuer als Ende 80 ist… Of wolf and men… ok neuer als 91 ist…. The Memory Remains… ok neuer als Mitte 90er ist. 72 Seasons zündet meiner Meinung nach mit allen gespielten Songs eben nicht, aber es ist halt die Tour dazu. Das Kirk / Rob gedoodle braucht niemand, die Mainstream Hits müssen natürlich bedient werden. Orion ist mächtig und dann passiert es, ein Platzregen vom feinsten startet los und keine 60s später ist jeder, der nicht unter dem denkmalgeschützten Glasdach steht bis auf die Buxe nass, inkl. der Metallicat´s. Master of Puppets beschließt den Set, ein Blitz geht in den Olympiaturm nieder (oder dahinter) und falls es das aus exakt unserer Perspektive als Poster gibt dann muss ich das haben!!!
Wir trinken noch ein Bier und gehen glücklich unserer Wege und landen bis früh um 4:00 bei irgendeinem Dönermann am Stachus. Was für ein Auftakt in dieses Wochenende.
Ausschlafen, Frühstück, Mittag, Augustiner Brauhaus, Augustiner Biergarten. Was will man mehr? Die Schlange am Pop Up Store mit dem überteuerten Merch ist nach Infos aus dem Netz ca. 4 Std. lang. Nein das muss nicht sein. An jeder Ecke in München laufen Metallica-Shirts aus allen Phasen der Band durch die Gegend! Wir verbringen eine laue Sommernacht, trinken Bier, sind glücklich und reden über Gott und die Welt!
Den Sonntag Nachmittag verbringen wir oben auf der Olympia-Alm und stimmen uns mit hunderten anderen auf den zweiten Tag ein. Nochmal… Das Konzept ist wirklich geil! Und jede Band die mehr als 5 relevante Alben ihr eigen nennt, sollte dies gerne abkupfern!
Der zweite Tag startet noch geiler!!!:
Creeping Death, Harvester of Sorrow, Hit the Light´s (mein Kill ´em all Highlight), Ride the Lightning wooow!!!! Dann flacht es mit 72 Seasons eben ab, aber das hatten wir ja oben schon, aber alleine diese 10 – 15 Minuten waren es wert, dabei gewesen zu sein! Darüber reden wir noch in Jahren! Es wird sie immer geben, die Setlist-Nörgler wie mich, deswegen gehe ich darauf gar nicht weiter ein. Sanatarium ist für mich noch ein weiteres Highlight und der Rest ist eben Metallica 2024, gut gealtert. Lars Ulrich larsulricht sich eben durch das Set, Kirk ist Doodle-Kirk, Rob macht den Gorilla und Hetfield ist die Aura, das Herz und die Maschine von Metallica. Er scheint mit sich im reinen zu sein und seine Ängste und Zwänge überwunden zu haben.
Wir trinken gemütlich unser Bier, kaufen doch noch ein T-Shirt für 40€ obwohl es eben eine Frechheit ist, aber auch das ist eben 2024 und fahren dann glückseelig mit einer Tüte voller unvergesslicher Momente aus der Münchner Nacht in Richtung Heimat!
Was macht eine Band wie Metallica an so einem Wochenende mit freiem Tag eigentlich? Egal! Wir hatten unseren Spaß und es war das Konzerthighlight in 2024 neben dem wiederauferstandenen richtigen With Full Force, welches jetzt Full Rewind heißt!
Ade, bleibt schee! Euer Andras F. Röschl